Montag, 14. September 2009

Gravitation und Geometrie



Buchauszug
Später saßen wir gemeinsam mit den Frauen auf der Terrasse, direkt am Strand, das Haus lag in einer ruhigen Bucht. Wir beobachteten still den herrlichen Sonnenuntergang, wie die Sonne scheinbar im Meer versank. Als sie hinter dem Horizont verschwunden war, sagte Bobby: „David, erzähl mir, wie die Sonne und die Planeten entstanden sind. Charon sagte mir, du hast eine ganz einfache Erklärung dafür.“
„Gerne“, sagte ich, „das ist wirklich sehr einfach. Für die Entstehung kosmischer Körper gibt es nur ein einziges Prinzip, das immer wieder nach gleichem Muster abläuft: Reiner Wasserstoff kondensiert in den kalten Bereichen des Kosmos vom gasförmigen in den flüssigen Zustand, bildet dabei zwangsläufig kugelförmige Tropfen, die sich miteinander verbinden, permanent wachsen und schließlich eine riesige Kugel bilden. Es geschieht eigentlich nichts anderes als wenn es auf der Erde regnet, nur ungleich heftiger.
Ursache hierfür ist ein zwingendes geometrisches Prinzip. Hier ein Beispiel: Vergleichen wir eine Kugel von einem Meter Durchmesser mit einer Million kleiner Kugeln von je einem Zentimeter Durchmesser, sie besitzen dieselbe Masse und dasselbe Volumen. Aber da gibt es einen gravierenden Unterschied: Die Oberflächen der Million kleinen Kugeln sind hundertmal größer als die Oberfläche der großen Kugel von einem Meter Durchmesser. Aber es wirkt dieselbe Gravitation. Das bedeutet, pro Quadratzentimeter wirkt auf die viel geringere Oberfläche der großen Kugel eine Gravitationsenergie, die hundertmal größer ist. Das ist einfachste Geometrie, sollte jeder Mensch verstehen und nachvollziehen können.
Hieraus erwächst vor allem die klare Gewissheit, dass Gravitation oder Schwerkraft, keine so genannte Anziehungskraft ist, die aus dem Inneren einer Masse heraus wirkt. Tatsächlich ist Gravitation eine Energie, die als Feld von außen auf jede Masse wirkt, ähnlich wie eine Strömung, wie ein stetiger und gleichmäßiger Fluss. Gravitation ist keine Anziehungskraft und sie hat auch nichts mit Elektromagnetismus zu tun. Bislang wurde die Gravitation als eine Kraft definiert, wie sie angeblich von Magneten ausgehen soll, von innen aus einer Masse heraus wirkend. Aber selbst Magneten wirken nicht von innen nach außen, und sie wirken keineswegs immer anziehend. Jedes Kind weiß doch, dass sich gleiche Pole abstoßen und nur ungleiche Pole anziehen. Auch hier wirken hier die Energien der Magnetfelder und nicht das Eisen der Magneten direkt.
Erinnern wir uns hier an alte Experimente des Otto von Guericke. Er erfand 1649 die Kolbenvakuumluftpumpe und untersuchte die Eigenschaften des Vakuums. In der Öffentlichkeit demonstrierte er die Kraft des Luftdrucks mit spektakulären Experimenten, besonders 1654 auf dem Reichstag zu Regensburg in Anwesenheit von Kaiser Ferdinand III. Von Guericke hatte im Sommer 1657 zwei große Halbkugeln aus Kupfer, die Magdeburger Halbkugeln, mittels einer Dichtung zusammengelegt und die Luft aus dem Inneren herausgepumpt. Dann wurden vor jede Halbkugel acht Pferde gespannt, die sie auseinander reißen sollten, was aber nicht gelang. Der atmosphärische Druck hielt die Kugel mit großer Energie zusammen. Als sich die Kugeln wieder mit Luft füllten, fielen sie von selbst auseinander.
Bei einem anderen Versuch hatte Guericke einen Zylinder mit beweglichem Kolben aufstellen lassen. An dem Kolben wurde ein Seil befestigt, welches über ein Gewinde lief und von 50 Männern festgehalten wurde. Als Guericke die Luft aus dem Zylinder absaugte, konnten die Männer den Kolben nicht am Absinken hindern, da der atmosphärische Luftdruck gegen ein Vakuum stärker war. Das war die Erfindung einer starken Hebemaschine. Mit seinen Versuchen hat von Guericke auch die Hypothese des horror vacui, der Abscheu vor der Leere, widerlegt, die Jahrhunderte lang für Philosophen und Naturforscher ein Problem war. Er bewies, dass Stoffe nicht vom Vakuum angesaugt werden, sondern vom Umgebungsdruck in das Vakuum gedrückt werden.
Analog dazu lässt sich die Wirkung der Gravitation sehr gut verstehen, denn das Prinzip ist überall dasselbe: Die maßgebende Energie oder Kraft wirkt stets von außen. Und wir fallen auch nicht auf die Erde, weil wir von ihrer Masse angezogen werden - wir fallen, weill wir zu langsam sind - ein schneller Satellit fällt nicht, sondern umkreist die Erde..."

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